Das “European Literacy Policy Network” (ELINET) geht online!
Besuchen Sie www.eli-net.eu und finden Sie heraus, wie Lese- und Schreibkompetenz in Europa wirksam gefördert werden kann!
Die Förderung von Lese- und Schreibkompetenzen („Literacy“) ist auch in Europa von großer Wichtigkeit. Das europäische LiteracyPolicy Netzwerk ELINET strebt an, die Risikogruppen jener Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen zu minimieren, die nur über geringe Lese- und Schreibkompetenzen verfügen und die für die Anforderungen der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts schlecht gerüstet sind.
Ein Meilenstein ist nun erreicht: Unter www.eli-net.eu wurde eine zentrale Europäische Literacy-Plattform aufgebaut, auf der alle Berichte, Beispiele guter Praxis und Instrumente zur Lese- und Schreibförderung für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Diese Online-Plattform wird kontinuierliche Informationen über die Arbeit von ELINET anbieten und die Kommunikation zwischen all denjenigen fördern, die an einer Weiterentwicklung der europäischen Literacy-Politik interessiert sind. Alle Informationen stehen Ministerien, Enscheidungsträgern, Erziehungs- und Bildungsinstitutionen, Non-Profit-Organisationen und Privatpersonen mit Interesse an Lese- und Schreibförderung kostenlos zur Verfügung.
ELINET versteht sich als Denkfabrik und Katalysator für eine europäische Literacy-Politik. Das Netzwerk wurde im Februar 2014 gegründet und mit drei Millionen Euro von der Europäischen Kommission ausgestattet. Unter der Koordination der Universität zu Köln (Prof. Dr. Christine Garbe, Institut für Deutsche Sprache und Literatur II) ist das Arbeitsprogramm auf zwei Jahre angelegt und umfasst 78 Partner-Einrichtungen aus 28 europäischen Ländern, die im Bereich der Lese- und Schreibförderung und –forschung engagiert sind, u.a. bestehende Literacy-Netzwerke, Verbände und Organisationen (wie die UNESCO), Bildungsministerien, Stiftungen, Nicht-Regierungsorganisationen, Forschungszentren, Lehrerbildungs-Einrichtungen und Organisationen von Ehrenamtlichen.
Das Projekt arbeitet sowohl forschungsgeleitet (top-down) als auch empirisch und praxis-orientiert (bottom-up): Der Anwendung und Entwicklung von forschungsgeleiteten Standards, Richtlinien und Materialien stehen Analysen von Beispielen guter Praxis sowie die Unterstützung bestehender Projekte zur Lese- und Schreibförderung in den ELINET-Ländern ergänzend gegenüber. Der Zugang des Netzwerks ist dabei einzigartig: Erstmals werden die Themen Lesen, Schreiben und (digitale) Medienkompetenz quer durch alle Altersgruppen und alle Bildungsbereiche (von schulischer Bildung bis hin zum „genussvollen Freizeitlesen“) abgedeckt.
Als Resultat der Netzwerkarbeit soll ein gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen guter Praxis im Bereich der Literacy-Förderung für Kinder und Familien, Jugendliche und Erwachsene erarbeitet werden, und es sollen europaweit Beispiele guter Praxis auf der Grundlage dieses Referenzrahmens ermittelt und auf der ELINET-Plattform zugänglich gemacht werden. Ferner werden in dem Projekt 30 Länderberichte zur nationalen Literacy-Politik erarbeitet, und es werden Instrumente und Materialien für Kampagnen entwickelt, die ein Bewusstsein für die Notwendigkeit einer umfassenden Lese- und Schreibförderung erzeugen. Zusätzlich will ELINET Indikatoren entwickeln und testen, mit denen die Wirkung von Aktivitäten und Kampagnen angemessen erfasst werden kann. Schließlich sollen auch Finanzierungsmöglichkeiten für Programme zur Lese- und Schreibförderung untersucht und Instrumente sowie Strategien eines wirkungsvollen Fundraising in diesem Bereich entwickelt werden.
Aktive ELINET-Partner in Österreich sind der Österreichische Buchklub der Jugend, das Lesezentrum Steiermark, Inspire Thinking und das Österreichische Bibliothekswerk.